In der kalten Jahreszeit steht neben der Passauer Hütte ein kleiner Winterraum zur Verfügung.  | © Michael Faber

Der Winterraum

Was euch erwartet und was ihr beachten müsst

19.11.2025

In der kalten Jahreszeit bis Mai/Juni sind viele Hütten nicht geöffnet, trotzdem erfordern alpine Unternehmungen einen Schutzraum. Deshalb bieten viele Hütten einen Winterraum an - so auch unser Prinz-Luitpold-Haus und das Waltenbergerhaus. 

Was ist eigentlich ein Winteraum?

Dieser funktioniert im Prinzip wie eine Selbstversorgerhütte, ist aber rustikaler. Das heißt die Anzahl der Bettenlager und der Aufenthaltsraum ist beschränkt und die Ausstattung auf das Nötigste reduziert. 

Neben den Bettenlagern bieten die meisten Winterräume eine Kochmöglichkeit, Stühle und einen Tisch, Brennholz/Gas, Geschirr und eine kleine Kasse. 

Unsere Winterräume nutzen eine kleine Solaranlage, die Elektrizität spendet und für Licht sorgt.

Was sollte neben der Bergausrüstung mitgenommen werden?

Besonders bei kälteren Temperaturen empfiehlt sich ein eigener Schlafsack. Auch Geschirr ist häufig nur spärlich vorhanden, weshalb ein eigener Becher und Besteck ratsam sind. Und Essen? Winterräume sind eine Einrichtung für die Zeit, in der die Hütte nicht bewirtschaftet ist. Das heißt, die Verpflegung muss selber hochgetragen und zubereitet werden.

Die Nutzung des Winterraums

Der Aufenthalt in einem Winterraum erfordert Eigeninitiative. Nichtsdestotrotz kostet die Übernachtung ein kleines Entgelt, denn unsere Hüttenwirtsleute und wir als hüttenbesitzende Sektion müssen sich um den Erhalt des Raumes kümmern. Dazu gehört zum Beispiel die Versorgung mit Brennholz oder Gas. Wie erwähnt, befindet sich in den Winterräumen eine kleine Kasse, in die der Betrag einzuzahlen ist. Sollte man das nötige Kleingeld unpassend oder nicht zur Hand haben, ist es möglich den Betrag nachträglich zu überweisen. Die Bankverbindung ist in den Winterräumen zu finden. 

Was ist ein Winterraum nicht?

Ein Winterraum ist keine Privatdisco, in der ungehemmt gefeiert werden kann. Auch ist er keine Unterkunft auf lange Zeit, um das Eremitenleben zu genießen. Er dient ausschließlich als Schutzhütte für Bergsteiger*innen auf geplanten Touren oder in Notfällen.

Besucher*innen von Selbstversorgerhütten und Winterräumen genießen einen hohen Vertrauensvorschuss. Oberstes Motto muss daher sein, die Hütte so zu verlassen, wie man sie selbst gerne vorfinden möchte und die Übernachtungsgebühr verlässlich zu begleichen. 

Wer die folgenden Tipps beachtet, trägt zu einer guten Atmosphäre auf Selbstversorgerhütten und in Winterräumen bei:

  • Vor dem Feuermachen/Gas entzünden nachsehen, ob Herd und Rauchabzug in Ordnung sind. Die aushängenden Anleitungen zur Ofenbedienung unbedingt befolgen. 
  • Sparsam mit dem Holz umgehen, es weder auf dem Herd noch auf dem Fußboden zerkleinern.
  • Mit offenem Feuer und Licht vorsichtig umgehen.
  • Benutztes Geschirr spülen und wieder aufräumen.
  • Schlafstellen ordnen und die Decken an ihrem Platz verwahren. Tisch und Herd säubern und den Raum lüften.
  • Ins Hüttenbuch eintragen und im eigenen Interesse das nächste Ziel angeben.
  • Vorgeschriebene Gebühren bezahlen, auch für das verbrauchte Holz – wenn keine Kasse eingebaut ist, per Überweisung. 
  • Vor dem Verlassen der Hütte Feuer löschen/Gas abdrehen, Aschenlade und Wassergrand entleeren und Türen, Fenster sowie Fensterläden (wenn vorhanden) schließen.
  • Mängel, zum Beispiel zerbrochene Fensterscheiben, beschädigtes Türschloss, geringer Holzvorrat, unverzüglich der hüttenbesitzenden Sektion mitteilen.