Helfereinsatz am Waltenberger Haus | © DAV Allgäu-Immenstadt

Helfereinsatz am Waltenberger Haus

24.06.2025

Mitglieder des DAV unterstützen bei der Sanierung der Hütten-Kläranlage 

Möchte man zur Zeit eine Übernachtung auf dem Waltenberger Haus buchen, so wird man auf der Homepage der Sektion Allgäu-Immenstadt nicht nur darauf hingewiesen, dass dies voraussichtlich erst wieder ab 07.07.2025 möglich sein wird, sondern auch, dass der Zustieg von Einödsbach aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt ist, es bestehe „Lebensgefahr im Baustellenbereich“.

Aber ist das Waltenberger Haus nicht erst in den Jahren 2015-17 komplett neu gebaut worden? Ein majestätisch geschwungener Bau am Fuße des Bockkars, mit – laut Architekt Peter Fischer -der Zielsetzung, „das Gebäude in die sensationelle Topografie so einzubinden, als wäre ein Himmelskörper vom Himmel gefallen und dort zum Liegen gekommen.“ Dumm nur, dass die Marktgemeinde Oberstdorf bereits im Jahr 2022 monierte, dass das Abwasser der Kläranlage gesetzliche Grenzwerte überschreitet, weshalb diese nach einigem Hin und Her zwischen Landratsamt Oberallgäu, Marktgemeinde Oberstdorf und der DAV-Sektion Allgäu-Immenstadt als Betreiber dieses alpinen Schutzhauses nun aufwendig saniert werden muss.

Wieder ist Peter Fischer der leitende Architekt und dessen zweite Zielsetzung bereits in der Neubauphase war es, dem Haus eine „Seele“ zu geben. „Und Seele gibt’s nicht im Bastelladen, sondern das Haus wird beseelt durch all die überdurchschnittlichen und selbstlosen Leistungen vieler Beteiligter“, so Peter Fischer.

Diese ehrenamtlichen Leistungen erbrachten nun nach einem entsprechenden Aufruf des Sektions-Geschäftsführers Michael Fracaro 14 Freiwillige der Sektion, wovon bemerkenswerterweise mehr als die Hälfte aus der Ortsgruppe Marktoberdorf kamen. Unsere Aufgabe war es nun, 15 Lastsäcke mit jeweils knapp einer Tonne Gesteinsbrocken an verschiedenen Stellen im abschüssigen Bockkar zu füllen, welche dann die nur kurzen Wege zur Baustelle mit dem Hubschrauber geflogen wurden, wo sie in Gabionen umgefüllt die erweiterte Kläranlage stützen. Durch unsere Arbeit konnte Flugzeit und damit letztlich einiges an Geld eingespart werden.

Diese Arbeit ging schneller von der Hand als ursprünglich vermutet, so dass gut Zeit blieb, die Bewirtung durch Hüttenwirt Markus Karlinger zu genießen, sowie die professionelle Arbeit des Baustellenteams in exponierter alpiner Landschaft zu bewundern, bevor es mit dem Heli in nur 2 spannenden Minuten zurück in die Birgsau ging. Der Abstieg zu Fuß war ja leider nicht möglich. 

Autor: Michael Kölbel 
 
Quellen (Peter Fischer): 
https://dav-allgaeu-immenstadt.de/wp-content/uploads/2018/12/Das-Neue-Waltenberger-Haus.pdf Zitate 
https://www.allgaeuer-zeitung.de/immenstadt/streit-ums-abwasser-des-waltenberger-hauses-in-oberstdorf-103523396